🧾Bericht
Jahreshauptversammlung 2025
Dreieinhalb Stunden lang wurde bei der jüngsten Versammlung des Förderkreis Krankenhaus Oberstdorf e.V. intensiv diskutiert und auch wenn die Aussichten für den Erhalt eines vollwertigen Krankenhauses düster erscheinen, war das Fazit am Ende eindeutig: „Wir geben uns mit der jetzigen Situation nicht zufrieden“, so Förderkreis-Vorsitzender Josef Dornach. Zwar wurde kein offizieller Beschluss gefasst, doch der Verein will weiterkämpfen für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Oberstdorf.
Der anwesende Bürgermeister Klaus King kündigte an, die Gespräche mit der Klinikleitung und dem Aufsichtsrat auf diplomatischem Wege noch einmal aufzunehmen. Der Förderverein begrüßte diesen Vorschlag verbunden mit der klaren Erwartung, dass King im Anschluss erneut den Austausch mit dem Verein sucht, was in den letzten Monaten leider völlig ausblieb.
Das vom Klinikverbund beauftragte und vom Freistaat geförderte Strukturgutachten, welches aufzeigen sollte, welche Potentiale für das Krankenhaus Oberstdorf bestehen, wurde weder dem Kreistag noch dem Oberstdorfer Gemeinderat vorgestellt. Ein schriftlicher Bericht liegt bislang nicht vor, auch der Förderverein selbst hat - entgegen aller Bekundungen - keinen Einblick erhalten. Das Gutachten kommt zum Schluss: Ein Krankenhaus mit Grund- und Regelversorgung ist in Oberstdorf nicht wirtschaftlich zu betreiben, allenfalls eine Fachklinik für Orthopädie, so King.
Für den Förderverein ist das „Augenwischerei“, sagt Josef Dornach. Auch die zweite Vorsitzende und Notärztin Ute Fischer bekräftigt: „Das bedeutet, dass wir kein Krankenhaus mehr haben." Viele ältere Menschen in Oberstdorf seien auf eine wohnortnahe Notfall- und Basisversorgung vor Ort angewiesen. Deutliche Kritik gab es auch am Verfahren: Der Förderverein sei von den Gutachtern zwar gehört worden, doch habe er im Anschluss keine Informationen aus erster Hand erhalten. Auch Bürgermeister King erklärte, dass er von den Ergebnissen des Gutachtens erst im Rahmen einer Gemeinderatssitzung erfahren habe. „Ich bin regelmäßig, so alle zwei Wochen, mit Geschäftsführer Ruland im Austausch, und bis vor kurzem wurde ich immer im Glauben gelassen, dass die Innere Abteilung erhalten bleibt“, so King. In der Versammlung wurde das als „mangelnde Transparenz“ gewertet. Vorsitzender Dornach verwies auf eine zentrale, vertragliche Pflicht: Laut Erbbauvertrag von 1997 sei der Klinikbetreiber verpflichtet, das Oberstdorfer Krankenhaus mit Grund- und Regelversorgung zu betreiben und das Haus „sowohl medizintechnisch als auch baulich auf einem hohen Stand zu halten. Diesen Pflichten wird nicht nachgekommen.“
Die anwesenden Mitglieder bestätigten bei den Neuwahlen alle Vorstandsmitglieder einstimmig in Ihren Ämtern:
Ute Fischer – 2. Vorsitzende
Gerd Wünsche – Kassier
Katharina Schwendinger – Schriftführerin
Josef Dornach – 1. Vorsitzender










































