📄Bericht
Jahreshauptversammlung 2022 Weltsportort und Tourismusdestination bald ohne Krankenhausversorgung?
Am 08.11.2022 fand die Jahreshauptversammlung des Förderkreis Krankenhaus Oberstdorf e.V. statt.
Die Vorstandschaft konnte unter den vielen Mitgliedern auch die Bürgermeister von Oberstdorf und Kleinwalsertal, Klaus King und Andi Haid, im Kolpinghaus Oberstdorf begrüßen, welche bei Ihren Grußworten den Fortbestand des Krankenhaus Oberstdorf für unerlässlich erklärten und das große Engagement der Vereins lobten.
Neben einem ausführlichen Jahresbericht des 1. Vorsitzenden Josef Dornach und einer kurzen Rückschau anlässlich des 40-jährigen Vereinsjubiläums durch Dr. Ulrich Bäcker stand die Zukunft des Klinikstandort Oberstdorf im Fokus der Gespräche. Zu dringenden Fragestellungen wie etwa einem möglichen Erlöschen der Betriebserlaubnis für das Krankenhaus ab dem Jahr 2025, der bereits stillgelegten Klinikbereiche wegen vermeintlicher Brandschutz- und Statik Problemen sowie der Fragestellung wie weit fortgeschritten die Renovierungspläne mit der aufgerufenen Investitionssumme von 13 Mio. Euro sind, konnte Klinik-Geschäftsführer Markus Treffler nur bedingt Antworten geben. „Wir müssen uns an Rahmenbedingungen halten“ berichtete Treffler und schilderte den Anwesenden, dass noch einige Zukunftsfragen nicht beantwortet werden können. Gemeinderat Martin Rees verwies darauf, dass Oberstdorf sein Krankenhaus damals unter der Prämisse in den Verbund abgegeben hat, dass eine Grundversorgung der Bürger und Gäste vor Ort sichergestellt bleibt. „Da dürfen wir uns nicht von warmen Worten einwickeln lassen“ mahnte Rees die Versammlung und forderte den Verein auf, die Entwicklung aufmerksam zu beobachten. Hierfür gab es große Zustimmung der Mitglieder und Vorstand Dornach unterstrich: „Wir dürfen nicht noch mehr an medizinischer Infrastruktur verlieren und müssen es uns zur Aufgabe machen nicht nur für den Erhalt- sondern auch für die Reaktivierung schon verlorengegangener Leistungen einzustehen!“ Mitglieder plädierten beispielhaft für den Erhalt des Hubschrauberlandeplatzes als wichtige Sicherheitsinfrastruktur für das Krankenhaus und die Gemeinde und erinnerten daran dass Oberstdorf mit seinen Bundesleistungsstützpunkten und Sportgroßveranstaltungen ein zusätzliches Interesse vertreten muss damit auch hierfür eine adäquate Grundversorgung, rund um die Uhr, gewährleistet ist.
Neben dem Kassenbericht des langjährigen Kassenwarts Gerd Wünsche wurde in einer Wahl Frau Ute Fischer einstimmig zur Schriftführerin gewählt und löst damit ihre Vorgängerin Renate Müller ab. Erstmal nahm Herr Markus Weber von der "Gesundheitsregion-plus" an der Versammlung teil und stellte seine Aufgaben und Projekte vor. Die Vorstandschaft signalisierte großes Interesse an dieser Arbeit und bot eine enge Zusammenarbeit an, damit beide Seiten voneinander profitieren können. Anschließend hielt Dr. Ulrich Bäcker einen Vortrag über den jüngst verstorbenen Eduard Geyer und würdigte dabei sein Wirken und großes Engagement für das Krankenhaus.
Unter dem Tagesordnungspunkt Fragen und Wünsche wurde nochmals daraufhin hingewiesen, dass es für das Krankenhaus Oberstdorf nicht reichen wird, 13 Mio. Euro für Brandschutzmaßnahmen auszugegeben, wenn es nicht ein zukunftsorientiertes schlüssiges Gesamtkonzept gibt.
Von den Anwesenden wurde vorgeschlagen, dem Förderkreis des Krankenhauses in den Medien (z.B. Oberstdorfer) und an den gängigen Informationsstellen (Kurverwaltung/Touristeninformation) mehr Präsenz zu geben.
Nun steht die Vorstandschaft vor großen Herausforderungen. Es werden viele Gespräche und eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit nötig sein um für den Erhalt einer angemessenen Grundversorgung im „Krankenhaus links der Trettach“ zu kämpfen.